Ev.-Luth. Bekenntnisgemeinschaft Sachsens e. V.
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Andachten

„Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“

Lk 21, 28

Liebe Geschwister in Christus,
was braut sich da zusammen? Mit diesem Gefühl der Unsicherheit, das hinter dieser Frage steckt, scheinen aktuell viele Menschen beschäftigt zu sein. Was geschieht in unserem Land und in der ganzen Welt? Welche Schrecken kommen im neuen Jahr auf uns zu, die wir jetzt noch gar nicht abschätzen können? Die Erwartungen dieser Tage sind in den seltensten Fällen positiv. Lange Jahre, sogar Jahrzehnte, konnten wir immer auf eine Besserung hoffen – und jetzt? Eine graue, dunkle Zukunft?

Auch Jesus spricht im Evangelium für den 2ten Advent, aus dem unser Bibelwort stammt, von schweren Zeiten am Ende der Tage. „Die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen.“ Das Wort Gottes ist so ehrlich, so realistisch, denn es ist Wahrheit. Jesus sagt uns diese Worte nicht, damit wir uns ängstlich verkriechen oder umkommen vor Furcht. Er sagt uns dieses Wort, damit wir uns bewusst werden: So ist es in der Welt, so ist es bei vielen Menschen. Es gibt Wehen, die schmerzen. Es wird irgendwann auch den Zeitpunkt des Gerichtes und des Endes dieser Welt geben. Vielleicht haben wir uns in den letzten Jahren zu sehr an den irdischen Wohlstand gewöhnt. Wohlstand war aber in der Geschichte nie von Dauer. Auch wenn wir das immer wussten, irdisch wird es kein Paradies geben, sondern nur durch die Erlösung und Verwandlung durch Jesus, den Christus. Werden wir jetzt also vergehen vor Furcht?

Für euch, die ihr dem Wort Gottes folgt und euch nach der Wiederkunft Jesu sehnt, wird es anders sein: „Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“, sagt Jesus in diesem Zusammenhang.

Für Christen gilt, dass sie den Blick lösen von den Schrecken, dem „Brausen und Wogen des Meeres“. Es ist wichtiger auf das zu schauen, was uns das Wort Gottes deutlich vor Augen hält. Die Zukunft ist nicht grau oder dunkel, zumindest nicht für die Menschen, die ihren Blick auf Jesus Christus richten. Wir sind gewiss, dass dieser Jesus wiederkommen wird, zu richten die Lebenden und die Toten. Dabei ist das Gericht nichts, was uns in Angst und Schrecken verfallen lässt, sondern wir hoffen darauf: Jesus wird uns zurechtbringen, ausrichten, aufrichten und die Fesseln der Sünden zerschlagen, die uns in eine innere Verkrümmung zwingen. Deshalb erheben wir unser Haupt, so schwer es manchmal sein mag. Dann werden wir ihn sehen, den Erlöser, den Heiland, der Klarheit, Wahrheit, Licht und Leben ist. Diese Erlösung gilt nicht nur für uns persönlich, sondern für die gesamte Schöpfung, die jetzt mit uns nach Erlösung seufzt. Christus kommt und lässt der Sünde keine Existenz. Er kommt mit seiner Macht, die dem Tod keine Chance gibt. Er richtet seine Herrschaft auf, die den Feinden Gottes keine Wirklichkeit mehr lässt.

Was auch immer sich aktuell zusammenbraut. Wir blicken auf Jesus und beten: „O Heiland, reiß die Himmel auf, herab, herab vom Himmel lauf, reiß ab vom Himmel Tor und Tür, reiß ab, wo Schloss und Riegel für. O klare Sonn, du schöner Stern, dich wollten wir anschauen gern; o Sonn, geh auf, ohn‘ deinen Schein in Finsternis wir alle sein.“ (EG 7, 1+5)
AMEN

Pfarrer Thomas Schädlich, Gaußig



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